(ots) - Die Frage, ob man die Ausbreitung eines Raubtieres
zulassen soll oder nicht, ist entschieden: Der Wolf hat nicht
gefragt, er ist da und nach internationalem Recht geschützt. Außerdem
könnte es wohl selbst der wütendste Bauer kaum vor sich und seinen
Kindern rechtfertigen, das, was vor 100 Jahren bei uns eher aus
Gedankenlosigkeit geschah, die Ausrottung einer stolzen Spezies durch
den Menschen, anno 2015 in vollem (Umwelt-)Bewusstsein zu
wiederholen. Aber ein Raubtier ist er trotzdem, canis lupus. Auch hat
sich das Land in den 100 Jahren verändert, hat noch mehr Siedlungen,
Straßen, Viehzucht und nutzt den Wald noch mehr für die Freizeit, was
allerdings jetzt Biking oder Walking heißt. Es gibt nicht nur
abstrakte Ängste, es gibt konkrete Kollisionen. Die Naturschützer
sollten nicht so tun, als sei alles so einfach, das ist es übrigens
auch für den Wolf nicht in so einer modernen Gegend. Ein
Wolfsmanagement muss her, überall, denn das Tier wird auch die
letzten Landesgrenzen im Westen bald rudelweise überrennen. Das zu
koordinieren, ist Bundesaufgabe. Geld für Schutzmaßnahmen,
Entschädigungen für gerissene Tiere, Umgang mit "Problem"-Wölfen und
vor allem Aufklärung - das sind die Themen. Das geplante
Wolfsberatungszentrum des Bundes für die Länder kommt da gerade
rechtzeitig. Man sollte Luchs, Elch und Bär gleich mit in das
Beratungsangebot aufnehmen, denn die wirklich gute Nachricht hinter
alldem ist: Unserer Natur geht es besser.
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