(ots) - Mallorca ist Europas beliebteste Urlaubsinsel. Und
deswegen schlägt die Ankündigung, dass dieses Ferienparadies nun von
den Urlaubern eine Fremdenverkehrsabgabe kassieren will, besonders
hohe Wellen. Neue Steuern, die den Urlaub auf der ans Herz
gewachsenen Insel verteuern, lassen logischerweise zunächst wenig
Freude aufkommen. Auf Mallorca ist es wie fast überall in der Welt:
Das Geld, das die vielen Touristen dem Staat einbringen, reicht nicht
für alles, was er bezahlen muss - vor allem nicht, um die Insel für
den wachsenden Tourismus zu rüsten. Die Sonnenoase leidet zunehmend
unter dem Urlauberansturm: Wälder, Dünen, bedrohte Küstenabschnitte
müssen geschützt, Straßen, Trinkwassernetz und Strandzugänge
ausgebaut werden. Vor allem deswegen zieht die neue
Mitte-Links-Regierung auf der Balearen-Insel nun die Notbremse. Sie
will den wild wachsenden Fremdenverkehr in geordnete Bahnen lenken.
Dazu gehört, von Ende 2016 an eine "ecotasa" (Umweltabgabe) zu
erheben, mit der die Tourismus-Infrastruktur spürbar verbessert
werden soll. Dass diese Extrazahlung in Höhe von ein bis zwei Euro
pro Kopf und Nacht die Urlauber verschrecken könnte, wie Hoteliers
befürchten, ist unwahrscheinlich. Schließlich sind solche Abgaben -
anderswo heißen sie Bettensteuer, Kurbeitrag oder Ortstaxe -
vielerorts normal. Dass solche "Urlaubssteuern" wenig Einfluss aufs
Geschäft haben, lässt sich auch in Berlin, Paris oder Rom sehen: Dort
sind die Gästezahlen nach der Einführung der Übernachtungssteuer
nicht gesunken, sondern gestiegen.
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