(ots) - Vor vielen, vielen Jahren trafen sich die
Leichtathleten noch zu Länderkämpfen. Meistens wurden diese
aufregenden Kräftemessen im Fernsehen gezeigt. Die Blütezeit dieser
einstmals stolzen Sportart ist lange vorbei. Leichtathletik? Wer
interessiert sich noch dafür. Wie im Radsport haben spektakuläre
Dopingfälle, nicht sonderlich intensive Aufklärungsarbeit und lasche
Kontrollmechanismen die Reputation nachhaltig beschädigt. Jetzt hat
ein Lord das Wort, da kann man nur hoffen, dass Sebastian Coe als
neuer Boss des Weltverbandes (IAAF) in seinem Reformprogramm hier
den Hebel ansetzt. Früher war der Brite ein verbissener Kämpfer auf
der Laufbahn. So muss er nun auch den unlauteren Machenschaften
begegnen. Dumm nur: Wenn zu tief gebuddelt wird, kommt noch mehr
hervor. Es ist nicht Coes Schuld, dass führenden Funktionären
meistens mit Misstrauen begegnet wird. In das Muster der Gewieften
passt er schon, wie sich eine Wahl gewinnen lässt, dass wusste der
karrierescharfe Coe genau. Ob es zugleich komisch ist, dass kein
Deutscher mehr im IAAF-Council sitzt? Aus diesem Land wurde gerade
eine Doping-Doku ausgesendet - kaum dazu angetan, Vertrauen zu
schaffen. Argwohn läuft, springt und wirft immer mit. Eure Lordschaft
kennt das Problem.
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