(ots) - Ein Schuldenschnitt für Griechenland ist
ausgeschlossen. Die konstruktive Bearbeitung der riesigen
Fehlbeträge allerdings nicht. Genau dazu wird es aber kommen. Der
Internationale Währungsfonds ist da nur vorgeprescht. Äußerungen
mehrerer Euro-Staats- und Regierungschefs gehen in die ähnliche
Richtung. Sie alle wollten schon während der Verhandlungen um ein
drittes Hilfspaket keine Lösung, die nur ein paar Monate hält,
sondern einen dauerhaften Ausweg aus den hellenischen Problemen. Dies
ist aber ohne Eingriff in den Schuldenberg nicht denkbar. Dass man
sich dabei des Tricks längerer Laufzeiten und niedrigerer Zinsen
bedienen wird, ist absehbar. Je mehr Zeit Athen bekommt, um seine
Darlehen zurückzuzahlen, umso geringer wird der Wert künftiger
Zahlungen. Vereinfacht gesagt: Mit 50 Euro kann man sich heute mehr
kaufen als in 50 Jahren. Dieses Prinzip dürfte man nutzen. Alle
Beteiligten werden ihr Gesicht wahren können. Jeder kann betonen, man
habe nicht nachgegeben. Und trotzdem sinkt die Schuldenlast
erheblich. Das allein zählt. Die Frage bleibt allerdings, ob die
Euro-Regierungen diese Tricksereien auch Zuhause verkaufen können,
ohne dass ihnen jener Wortbruch vorgeworfen wird, den sie begehen.
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