(ots) - Nichts ist gut in Afghanistan - der Satz hat noch
nie gestimmt. Richtig ist aber leider, dass nichts besser geworden
ist seit dem Abzug der alliierten Kampftruppen Ende vorigen Jahres.
Im Gegenteil: Selbst die Hauptstadt Kabul ist mittlerweile wieder so
unsicher, dass Bundesaußenminister Steinmeier hier nicht einmal
übernachten wollte. Kein Wunder: Auch in die Luxusherbergen sind
schon Taliban-Killer eingedrungen. Afghanistans eigene
Sicherheitskräfte sind offenbar heillos damit überfordert, die
islamistische Guerilla in Schach zu halten. Erfolge, die es
insbesondere nach 2010 im Kampf gegen die Taliban gegeben hat, sind
längst wieder zunichte gemacht. Die alliierten Unterstützungstruppen
werden also noch eine Weile im Land bleiben müssen, auch die 800
Bundeswehrsoldaten - damit wenigstens die ersten Erfolge beim
Wiederaufbau des Lands gerettet und gesichert werden, damit nicht
alle Opfer vergebens waren. Deshalb ist es auch wichtig, dass
Deutschland als drittgrößte Schutzmacht in der Region Flagge zeigt -
nicht nur in Afghanistan, sondern auch im benachbarten Pakistan. Denn
in Islamabad, nicht in Kabul liegt der Schlüssel zum Erfolg gegen die
Islamisten.
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