(ots) - Die Kreditnachfrage von Privatkunden ist weiterhin
hoch. Das zeigen die Geschäftszahlen der Volksbanken und
Raiffeisenbanken in Bayern. So stiegen in der ersten Jahreshälfte die
Ausleihungen an Privathaushalte um 720 Millionen auf 41,8 Milliarden
Euro. Mit einem Zuwachs von 1,8 Prozent wurde die
Halbjahresentwicklung des Vorjahres (1,4 Prozent) klar übertroffen.
"Die Verbraucher profitieren von der guten Wirtschaftslage und den
niedrigen Zinsen. Sie erfüllen sich Wünsche - etwa den Traum vom
Eigenheim", berichtet Jürgen Gros, Vorstand des
Genossenschaftsverbands Bayern (GVB). "Gleichzeitig lässt sich die
Dynamik im ersten Halbjahr aber auch mit dem moderaten, aber
überraschenden Anstieg der Langfristzinsen erklären." Dieser habe
insbesondere Immobilienkäufer dazu veranlasst, aus Sorge vor weiteren
Zinssprüngen eine Finanzierung zu den aktuell günstigen Konditionen
abzuschließen.
Mit langfristigen Zinsbindungen sichern sich insbesondere
Häuslebauer gegen das Risiko steigender Zinsen ab. "Die Kreditvergabe
und das Management von Zinsrisiken zählen zur Kernkompetenz der
Volksbanken und Raiffeisenbanken", so Gros. Voraussetzung für das
Angebot langfristiger Finanzierungen sei allerdings, dass sich auch
die Kreditgeber auf eine Laufzeit des Kredits bis zum Vertragsende
verlassen könnten. Deshalb werde für den Fall einer vorzeitigen
Kündigung durch den Kreditnehmer eine Vorfälligkeitsentschädigung
vereinbart.
"Es ist gut, dass die Bundesregierung dieser bewährten
Kreditkultur bei der anstehenden Neuregelung der
Wohnimmobilienfinanzierung gerecht werden will", betont Gros. Wichtig
sei nun, dass der Gesetzentwurf der Regierung auch vom Parlament
unterstützt werde. "Es gibt keinen Grund, vom Prinzip der
Vorfälligkeitsentschädigung abzuweichen", hält der GVB-Vorstand fest.
Der Genossenschaftsverband Bayern e.V. (GVB) vereint unter seinem
Dach 1.300 genossenschaftliche Unternehmen. Dazu zählen 279
Volksbanken und Raiffeisenbanken sowie 1.021 ländliche und
gewerbliche Unternehmen mit insgesamt 53.000 Beschäftigten und 2,9
Millionen Mitgliedern. Damit bilden die bayerischen Genossenschaften
eine der größten mittelständischen Wirtschaftsorganisationen im
Freistaat. (Stand 30.06.2015)
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