(ots) - Wir wissen es ja längst aus ebenso seriöser wie
neutraler Quelle: 2008, 2009, 2011 und 2013 befragte die BBC in
Dutzenden Staaten Zehntausende Menschen, welches Land wohl den
positivsten Einfluss in der Welt ausübe. Deutschland war jeweils
Spitzenreiter. Wundern müssen wir uns also nicht darüber, dass die
Verzweifelten vor dem Budapester Bahnhof laut "Germany! Germany!"
skandieren. Ob sie vor dem Gemetzel in Syrien fliehen oder vor der
Armut im Kosovo, spielt dabei keinerlei Rolle. Endlich so beliebt, so
gut, so unschuldig wie Schweden - mehr Rehabilitation geht nicht nach
zwei angefangenen und verlorenen Weltkriegen inklusive Völkermord.
Doch das wohlige Gefühl, beliebt, begehrt und bewundert zu sein, ist
trügerisch. Denn die ungeheure Sogwirkung, die von unserem Land
ausgeht, beruht nicht darauf, dass hier die nettesten Menschen des
Planeten leben - auch wenn die Münchner die Ankömmlinge aus Budapest
solidarisch versorgen und die Bremer unglaublich viel tun, um
Flüchtlinge zu integrieren. Aber Germany, das ist vor allem die
Verheißung von Sicherheit, Fürsorge, Arbeit. Die beiden ersten können
wir weitgehend bieten, letztere ist begrenzt verfügbar - und das vor
allem für jene, die mit ihrer Kompetenz in ihren Heimatländern am
nötigsten fehlen. Zumindest für den Balkan gilt: Das beste Mittel
gegen die Auswanderung aus diesen Ländern wären Investitionen in
diesen Ländern.
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