(ots) - Bremen. Kritik an den extrem hohen Ablösesummen in
der aktuellen Transfer-Periode wird nun auch innerhalb der Bundesliga
laut. Klaus-Dieter Fischer, Ehrenpräsident des Erstligisten Werder
Bremen, beklagt: "Die hohen Transfersummen perfektionieren das
Bayern-System, die guten Spieler zu den reichen Vereinen zu locken -
wenn es sein muss, mit Wahnsinnssummen und gleich nach dem
Saisonstart", schreibt er in einem Gastkommentar für den
"Weser-Kurier" (Mittwochausgabe). Der langjährige Vereinsboss äußert
auch ethische Bedenken an der Höhe der Spielergehälter: "Wo ist nur
ein Funke von Moral oder Anstand in dieser vom Flüchtlingsleid
geplagten Welt, wenn schon 16-jährige Spieler monatlich fünfstellige
Summen erhalten?"
Fischer befürchtet zudem eine Entfremdung der Fans von ihren
Vereinen. "Mit wem sollen sich die Fans noch identifizieren, wenn ihr
Lieblingsspieler trotz vieler Treueschwüre den Verein verlässt,
manchmal sogar am Tag der Fans?" Das zielt auf Werders Ex-Stürmer
Franco Di Santo, der nun für Schalke kickt. Aber auch das
Werder-Management habe sich gegenüber den Fans unsensibel verhalten,
bedauert der Ehrenpräsident: "Man sah sich nicht in der Lage,
zumindest den Kindern, die sich das neue Di-Santo-Trikot gekauft
haben, den Betrag zu ersetzen oder wenigstens einen Teilbetrag für
ein anderes Trikot zu schenken."
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