Am 29.07.2015 brachte Microsoft Windows 10 auf den Markt und verteilte dieses als kostenloses Update an alle Nutzer von Windows 7 und 8. Während in der IT-Fachpresse das neue Betriebssystem überwiegend positiv bewertet wird, warnt z.B. die Verbraucherzentrale Rheinland Pfalz bereits vor der möglichen Überwachung des Nutzers, die mit Windows 10 möglich ist.
(firmenpresse) - Dieser Artikel soll sich aber einem - bis dato eher unbeachteten - neuen Feature von Windows 10 widmen, welches für den Nutzer erheblichen juristischen Ärger verursachen kann. Das Tool „Wi-Fi Sense“ wurde mit Windows 10 erstmalig auf dem PC eingeführt und stammt ursprünglich aus dem mobilen Betriebssystem „Windows Phone“. Durch dieses Feature kann man sich automatisiert mit öffentlichen WLAN-Hotspots verbinden, wobei Wi-Fi Sense unter anderem automatisiert angezeigte Nutzungsbedingungen akzeptiert.
Doch das Tool hat auch noch eine weitere Funktion, die darauf abzielt, dass das eigene WLAN des Nutzers mit Dritten geteilt werden kann. Dies funktioniert dergestalt, dass das Passwort für das heimische WLAN an alle Kontakte aus Outlook, Skype oder Facebook verteilt wird. Zwar erhalten diese Dritten das Passwort nicht im Klartext, haben aber jedoch Zugang zum Netzwerk des Nutzers (und zum Internet) sobald sie sich in Reichweite des WLAN aufhalten. Die Personen aus den obigen drei Kontaktlisten können somit (ohne Wissen des Anschlussinhabers) dessen Internetzugang nutzen und hierüber z.B. urheberrechtlich geschütztes Material herunterladen.
Das juristische Problem liegt darin, dass der Inhaber eines Anschlusses nach dem Grundsatz der Störerhaftung dafür verantwortlich ist, welche Daten über seinen Internetzugang herauf- oder heruntergeladen werden. Da sich in den Kontakten von Outlook, Skype oder Facebook mitunter auch Personen befinden können, denen man einen solchen Zugang nicht einräumen möchte, sollte dieses Feature von Windows 10 deaktiviert werden, um nicht für das Surfverhalten von Dritten nach dem Urhebergesetz haftbar gemacht zu werden.
Kicken Sie hierzu auf „Start“, „Einstellungen“, Netzwerk und Internet“ und dann auf den Abschnitt „WLAN“. Dort ist im unteren Bereich die Option „WLAN-Einstellungen verwalten“ vorhanden. Dort kann dann entweder bei „Verbindung mit Netzwerken herstellen, die von meinen Kontakten freigegeben wurden“ der Schalter auf „Aus“ gesetzt oder die Kontakte „Outlook“, „Skpye“ und „Facebook“ abgewählt werden.
Fazit:
Die hinter Wi-Fi Sense stehende Idee des vereinfachten Zugangs zum WLAN von Freunden ist grundsätzlich gut. In der jetzigen Ausgestaltung werden die Zugangsdaten aber an zu viele Personen verteilt, denen man die Nutzung des eigenen WLAN vielleicht gar nicht gestatten möchte. Aufgrund der damit verbundenen Haftungsrisiken im Bereich des Urheberrechts sollte Wi-Fi Sense deaktiviert werden.
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