(ots) - Donald Trump lässt sich mit konventioneller
Polit-Metrik nur schlecht fassen. Andernfalls hätten nicht so viele
erfahrene Beobachter so große Probleme, den Aufstieg des großmäuligen
Milliardärs aus New York zu erklären. Deshalb gilt es, auch nach der
zweiten Präsidentschaft-Debatte Vorsicht walten zu lassen, vorzeitig
das Ende Trumps auszurufen. Sicherlich: Der Kandidat hatte nicht
viel an Konkretem zu bieten. Es wäre aber ein Fehler zu glauben,
seine Anhänger ließen sich davon beeindrucken. Tatsächlich
bedient Trump ein Segment in der republikanischen Wählerschaft, das
sich aus »High-E« (viel Lärm) und »Low-I« (geringe Information)
zusammensetzt. Dieser Teil der Parteibasis glaubt wie Trump. Er
verschafft seinen Anhängern die Illusion, mit ihm im Weiße Haus
könnte sich ihr persönliches Schicksal irgendwie wenden. Wer
ernsthaft glaubt, dieser Appeal Trumps verschwinde, weil er sich in
einer Debatte als wenig spezifisch, unverschämt oder
widersprüchlich erwiesen hatte, irrt. Vielmehr verkörpert der
Kandidat eine Stimmung, die bei den Republikanern über Jahre hinweg
kultiviert wurde. Trump ist der Geist, der sich nicht so einfach in
die Flasche zurückstecken lässt.
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