(ots) - "Sie haben es wieder getan: Die Griechen haben
Alexis Tsipras zu ihrem Ministerpräsidenten gewählt, zum zweiten Mal.
Den Hochrechnungen zufolge hat er mit seinem Bündnis Syriza die Wahl
klar gewonnen. Allen Prognosen und Expertenmeinungen zum Trotz. Einen
Verräter haben ihn einige in seiner Partei genannt, haben ihm
lautstark vorgeworfen, seine Versprechen gebrochen zu haben. Die
Experten hatten den Abgesang auf ihn schon angestimmt, hatten den
gescheiterten Volkstribun in ihm gesehen. Und nun schenken die
griechischen Wähler diesem Mann zum zweiten Mal ihr Vertrauen. Sie
wollen, dass Tsipras ihr Land weiter durch die Krise führt. Sie
wollen das, obwohl er nicht alle Versprechen gehalten hat, die er
gegeben hatte, bevor er zum ersten Mal zum Ministerpräsidenten
gewählt worden war. Viele in Griechenland halten Tsipras dennoch für
einen ehrlichen Politiker. Viele meinen: Wenn überhaupt einer das
Land retten kann, dann er. Es ist an der Zeit, dass die europäischen
Regierungen Tsipras als ebenbürtigen Partner anerkennen. Dass sie ihn
nicht mehr wie einen Schuljungen behandeln, der seine Hausaufgaben
gut oder weniger gut macht. Dass sie sich ernsthaft und vor allem
gemeinsam um eine Lösung für die Krise in Griechenland bemühen. Egal
ob ihnen Tsipras und seine Politik sympathisch sind oder nicht. Dafür
müssen sich alle anstrengen, das ist klar. Ebenso klar ist: Eine
Lösung kann nicht gegen das griechische Volk gefunden werden, sondern
nur mit ihm. Und mit dem Regierungschef, den dieses Volk gewählt hat.
Nun zum zweiten Mal."
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