(ots) - Im Vorfeld des UN-Gipfels Ende dieser Woche, auf
dem "nachhaltige Entwicklungsziele" beschlossen werden sollen,
kritisiert der frühere Bundespräsident Horst Köhler die Arbeit des
UN-Sicherheitsrates scharf. In einem Interview mit der Wochenzeitung
DIE ZEIT wirft er dem Gremium vor, bei den globalen Fragen eine
"ambivalente Rolle" zu spielen. "Die fünf ständigen Mitglieder lassen
sich zu stark von ihren Einzelinteressen und machtpolitischen
Erwägungen leiten. Die UN werden viel zu sehr instrumentalisiert!"
Auch der Sicherheitsrat müsse sich künftig an den
Nachhaltigkeitszielen messen lassen, sagt der ehemalige
Bundespräsident. "Er muss dringend auch ökologische und soziale
Ursachen von Konflikten und Kriegen in seine Betrachtungen
einbeziehen."
Von einem eigenen UN-Nachhaltigkeitsrat hält Köhler nichts. "Aus
meiner Sicht wäre es besser, das entwicklungspolitische und
sicherheitspolitische Denken im Sicherheitsrat zu verschränken. Damit
würde es dort schwerer werden, vor allem machtpolitische Interessen
zu verfolgen."
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