(ots) - Wladimir Putin schafft Fakten: Vor den UN fordert
er die Welt auf, in Syrien zu handeln. Im Gespräch mit Obama denkt er
noch laut nach über russische Luftwaffen-Angriffe gegen den IS -
jetzt werden die ersten Ziele bombardiert. Keine Frage, der Mann
verfolgt einen Plan. Der gewiefte Kremlchef hat das Problem des
Westens erkannt. Die US-Luftwaffe hat in Syrien und Irak 7000
Angriffe gegen den IS geflogen, dennoch konnte die Terrormiliz ihre
Einflusszonen ausdehnen. Und die EU kann das Drama um Syrien nicht
mehr ignorieren, seitdem Hunderttausende Flüchtlinge nach Europa
unterwegs sind. Putin will Assad nicht fallen lassen. Aus seiner
Sicht ist er der letzte halbwegs zuverlässige Partner in der Region.
Also reden mit einem Diktator, der Fassbomben auf Frauen und Kinder
werfen lässt? Das ist kein schöner Gedanke. Aber man muss diese Kröte
wohl vorerst schlucken, wenn man den IS militärisch besiegen und
gleichzeitig einer politischen Lösung des Konflikts näher kommen
will. Für Putin ist Assad eine Art diplomatisches Faustpfand: Wer mit
ihm reden will, kommt an Russlands Präsidenten nicht mehr vorbei. Die
USA und Russland werden in der Syrien-Frage wohl keine Allianz
eingehen, aber kooperieren. Wenn Putin mitspielt, könnte diese
Allianz den Tyrannen in Damaskus immerhin zwingen, das Morden am
eigenen Volk zu beenden.
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