(ots) - MDie Studie "IREBS Innovation Monitor 2.0" von
Deloitte, dem Zentralen Immobilien Ausschuss (ZIA) und dem Institut
für Immobilienwirtschaft an der Universität Regensburg zeigt, dass
die Branche bei Innovationen hinterherhinkt. Nur etwas mehr als die
Hälfte (51,1%) der 150 befragten Unternehmen haben einen etablierten
Innovationsprozess und fördern Themen wie Smart Home, Big Data oder
Online-Plattformen. Treiber dieser Themen sind Investoren,
Projektentwickler und Asset Manager. Dagegen schätzen lediglich 38
Prozent der Makler ihre Innovationskraft positiv ein. Online-Portale
beeinflussen die gesamte Branche und bieten unterschiedliche Chancen
und Risiken. Big Data könnte es beispielsweise auch branchenfremden
Firmen ermöglichen, relevante Objektinformationen zu nutzen und sich
auf dem Markt zu etablieren. Andererseits bieten internetbasierte
Vermarktungsmöglichkeiten auch neue Potenziale über regionale Grenzen
hinaus.
"Die gesamte Branche muss ihre Strategie den neuen
Marktbedingungen anpassen. Neue, digitale Vermarktungsmodelle für
Vermietung, Investments und Auktionen können das bestehende Portfolio
ergänzen und die Zukunftsfähigkeit sichern", so Michael Müller,
Partner und Leiter Real Estate bei Deloitte.
Innovationstreiber der Branche
Etwa die Hälfte (51,1%) der Unternehmen weisen
institutionalisierte Innovationsprozesse auf, davon zählen die
meisten zu Investoren (33,3%), Projektentwicklern (25,6%) und Asset
Managern (20,5%). Die Erfolge ihrer Prozesse messen diese Firmen
hauptsächlich anhand von Produktivitäts- und Umsatzsteigerungen. Mit
Themen wie Big Data und Smart Home setzen sich vor allem Berater bzw.
Ingenieure auseinander. Das bestätigt auch das Ranking der
erfolgreichsten Umsetzung von Innovationen, das von (Spezial-)
Beratern und Ingenieuren angeführt wird. Makler belegen den
vorletzten Platz.
Erfolgreiche Umsetzung von Innovationen
Platz Bereich
1. Spezialberater/Berater
2. Ingenieure
3. Betreiber, Verwalter
4. Projektentwickler
5. Finanzierung
6. Makler
7. Investoren
Immobilienmakler ohne Zukunft?
In Online-Marktplätzen und Big Data sehen Makler gleichzeitig
Risiken und Potenziale. Die Gefahr besteht darin, dass Informationen
zu relevanten (Käufer-)Daten und Objekten zukünftig nicht nur
Maklern, sondern auch öffentlich zugänglich sein könnten. Wenn andere
Anbieter diese Daten ebenfalls nutzen, würden Margen und Marktanteile
der Makler sinken. Regionale Vorteile und Kenntnisse wären dann nicht
mehr wettbewerbsentscheidend. Andererseits können Makler jedoch auch
selbst als Plattform agieren und die relevanten Daten zu Objekten und
Interessenten nutzen. Das ermöglicht die Erweiterung des
Kundenkreises über regionale Grenzen hinweg.
Demografie, Nachhaltigkeit und Digitalisierung bestimmen die
Zukunft
Während in anderen Industriezweigen Produktinnovationen
überwiegen, ist die Immobilienwirtschaft vor allem von
Dienstleistungen geprägt. Patente könnten ein Innovationstreiber
sein, kommen aber in der Branche eher selten vor. Ein Anreiz für
Innovationen ist die Sicherung der eigenen Marktposition durch
adäquate Serviceleistungen. Immobilienunternehmen gehen davon aus,
dass die Branche in den kommenden zehn Jahren vor allem von der
demografischen Entwicklung, Nachhaltigkeit und der Digitalisierung
geprägt wird. Smart Home kann dabei sowohl technologische als auch
nachhaltige Trends vereinen und neue Innovationen in der Branche mit
sich bringen.
"Der demografische Wandel wird neue Wohnmodelle hervorbringen und
die Innovationskraft von Projektentwicklern und Investoren fordern.
Anbieter sollten auf entsprechende Modelle und Kooperationen setzen,
um das Innovationspotenzial der Branche zu erhöhen und die
Wettbewerbsfähigkeit zu sichern", schließt Michael Müller.
Den gesamten Report finden Sie unter http://ots.de/nRWAt zum
Download.
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