(ots) - Die AfD wäre, wenn am Sonntag der Bundestag neu
gewählt würde, mit Sicherheit im Parlament vertreten. Denn die
rechtspopulistische Partei legt im stern-RTL-Wahltrend zum ersten Mal
in diesem Jahr auf 7 Prozent zu - das sind gleich zwei Prozentpunkte
mehr als in der Vorwoche. Die Unionsparteien CDU/CSU rutschen auf 39
Prozent, die Grünen und die Linke verlieren ebenfalls jeweils einen
Prozentpunkt und kommen nun beide auf 9 Prozent. Die SPD gewinnt
einen Punkt hinzu auf jetzt 25 Prozent, während die FDP weiterhin bei
5 Prozent verharrt. Auf die sonstigen kleinen Parteien entfallen 6
Prozent. Der Anteil der Nichtwähler und Unentschlossenen steigt auf
33 Prozent und ist damit größer als bei der Bundestagswahl 2013, als
sich 28,5 Prozent der Wahlberechtigten enthielten.
"Mit 39 Prozent liegt die Union 2,5 Prozentpunkte unter ihrem
Ergebnis bei der Bundestagswahl vor zwei Jahren", sagt Forsa-Chef
Manfred Güllner. "Aber während die CDU in den alten Bundesländern nur
1,6 Prozentpunkte einbüßt, geht ihr Anteil in Ostdeutschland um mehr
als das Doppelte - nämlich 3,5 Punkte - zurück." Noch höher sei der
Verlust der bayerischen CDU-Schwesterpartei CSU, die gleich 5,3
Prozentpunkte verloren habe. "Die Attacken des Ministerpräsidenten
Horst Seehofer gegen die Kanzlerin", so Güllner, "treiben Wähler am
rechten Rand der CSU in hohem Maße der AfD zu, die sich im Vergleich
zur Bundestagswahl 2013 um 4,7 Punkte auf 9 Prozent verbessern kann."
In Ostdeutschland käme sie sogar auf 12 Prozent.
Würde jetzt in Bayern der Landtag neu gewählt, käme Seehofers CSU
nur noch auf 43 Prozent, 4,7 Prozentpunkte weniger als bei der
Landtagswahl vor zwei Jahren. Die SPD könnte mit 19 Prozent (minus
1,6 Prozentpunkte) rechnen, während die Grünen auf 11, die FDP auf 4,
die Linke auf 3 und die Freien Wähler auf 5 Prozent kämen - 4 Punkte
weniger im Vergleich zur Landtagswahl 2013. Und die AfD wäre mit 6
Prozent erstmals im bayerischen Landtag vertreten. Forsa-Chef
Güllner: "Damit bestätigt sich die alte Erfahrung, dass man mit
rechten Themen immer das radikalere Original - in diesem Fall die AfD
- stützt und das eigene Lager schwächt."
Bei der Kanzlerpräferenz - wenn also die Spitze des Kanzleramts
direkt gewählt werden könnte - verliert Angela Merkel im Vergleich
zur Vorwoche 2 Prozentpunkte auf nun 47 Prozent. Ihren schwächsten
Wert in diesem Jahr verdankt sie vor allem auch dem fehlenden
Rückhalt bei den Anhängern der CSU, von denen sich nur noch 63
Prozent für sie entscheiden würden. Der Wert des SPD-Chefs Sigmar
Gabriel steigt um einen weiteren Punkt auf 15 Prozent - er liegt
damit aber immer noch 32 Prozentpunkte hinter Merkel. In den
vergangenen zehn Wochen sank die Popularität der Kanzlerin deutlich -
um neun Prozentpunkte. "Dennoch bleibt ihre Position vergleichsweise
stark", sagt Forsa-Chef Manfred Güllner, "denn mit nun 47 Prozent
liegt Merkel zwar drei Punkte unter ihrem bisherigen Durchschnitt,
aber noch weit vor den Werten Helmut Kohls in seiner 16-jährigen
Kanzlerschaft." Außerdem habe sie Sympathie-Dellen bisher immer
überwunden: "Im September 2011, ebenfalls in der Mitte einer
Legislaturperiode, kam sie auf nur 37 Prozent, und zwei Jahre später
erzielte die Union ein Wahlergebnis von 41,5 Prozent."
Datenbasis: Das Forsa-Institut befragte vom 28. September bis 2.
Oktober 2015 im Auftrag des Magazins stern und des Fernsehsenders RTL
2505 repräsentativ ausgesuchte Bundesbürger, die durch eine
computergesteuerte Zufallsstichprobe ermittelt wurden. Die
statistische Fehlertoleranz liegt bei +/- 2,5 Prozentpunkten.
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