(ots) - Zu den absurden Aspekten des Kurdenkonflikts in der
Türkei gehört es, dass niemand mehr so richtig weiß, warum eigentlich
gekämpft wird. Die PKK-Rebellen haben ihr früheres Ziel eines eigenen
Kurdenstaates aufgegeben, und der türkische Staat ist grundsätzlich
bereit, allen Bürgern - also auch den Kurden - mehr Rechte und
Selbstbestimmung zu geben. Alles weitere müsste sich doch auf dem
Verhandlungswege lösen lassen, sollte man meinen. Doch mehr als 30
Jahre Krieg haben die Positionen auf beiden Seiten verhärten lassen.
Selbst nach einigen Jahren der Friedensverhandlungen genügte im
Sommer ein Funke, um eine neue Gewaltspirale in Gang zu setzen.
Deshalb ist die jetzt offenbar bevorstehende neue Waffenruhe der PKK
so wichtig. Sie bietet eine Chance, die neue Gewaltspirale zu
durchbrechen - und sei es nur aus wahltaktischen Gründen.
Möglicherweise kann der Gewaltverzicht dauerhaft gemacht und das
Konfliktpotenzial in gewaltfreie Kanäle der politischen
Auseinandersetzung gelenkt werden. Viele solcher Chancen sind bisher
von beiden Seiten vergeudet worden. Das sollte diesmal nicht
geschehen.
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