(ots) - Die Mitglieder des Friedensnobelpreiskomitees in
Oslo haben für ihre Entscheidung einen besonders guten Aquavit
verdient. Mit ihrer Vergabe der begehrten Trophäe an das
Dialogquartett in Tunesien haben sie ein Signal für die ganze Region
gesetzt - und einen Tribut an die Zivilgesellschaft geleistet.
Während diese in Ägypten gerade zu Grabe getragen wird, in Libyen
noch nie existiert hat und im Irak gerade eine zaghafte Geburt
erlebt, waren es in Tunesien starke zivilgesellschaftliche
Organisationen, die einen drohenden Bürgerkrieg verhinderten. Das hat
es im Nahen Osten so noch nie gegeben. In Kairo wurden im September
2013 die Konflikte mit den Islamisten mit Draufhauen und
Blutvergießen beantwortet. Dass Gewerkschaften, Unternehmerverbände,
Menschenrechtsorganisationen und Anwaltsverbände es in Tunis
vermochten, alle Gruppen an einen Tisch zu bekommen und gemeinsam
eine Lösung zu finden, grenzte angesichts der vielen Toten, die es
kurz zuvor in Kairo gegeben hatte, an ein Wunder. Doch ob andere
Völker dem Beispiel Tunesiens folgen werden, bleibt abzuwarten. Im
Moment sieht es nicht danach aus.
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