(ots) - Nach allem, was bisher über das blutige
Attentat von Köln bekannt ist, hat der Täter Frank S. wahrscheinlich
kalt und berechnend auf die Oberbürgermeister-Kandidatin Henriette
Reker eingestochen. Das war versuchter Mord gegen eine Frau, die in
der Domstadt maßgeblich für Flüchtlinge zuständig ist. Der offenbar
Rechtsextreme hat das Messer auch gegen die deutsche
Flüchtlingspolitik insgesamt geführt. Seine Tat geschah nicht aus
blindem Hass, nicht aus einer plötzlichen Aufwallung heraus, sondern
war offenbar schon lange und perfide geplant. Mit der Bluttat von
Köln ist zugleich eine neue schlimme Stufe der Gewalt erreicht. Die
Tat von Frank S. hatte Vorläufer. Bürgermeister und Landräte werden
bedroht. Immer wieder werden Flüchtlingsunterkünfte angezündet,
werden Asylsuchende angepöbelt, geschlagen. Auf Pegida-Aufzügen wird
seit Monaten gegen Flüchtlinge und ihre Unterstützer in Politik,
Verwaltung und Zivilgesellschaft gehetzt. Dies ist die dunkle
Gegenseite der Willkommenskultur. Galgen, an denen die Namen von
Bundeskanzlerin Angela Merkel und ihres Vizes Sigmar Gabriel hingen,
waren der bis dahin letzte schlimme Exzess auf einer
Pegida-Demonstration. Der Rechtsstaat muss den Täter von Köln mit
aller Härte bestrafen. Noch wichtiger jedoch ist, dass die
Zivilgesellschaft den geistigen Messerstechern entgegentritt.
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