(ots) - Alexis Tsipras provozierte Neuwahlen, um sich ein
neues Mandat zur Umsetzung der Sparauflagen zu holen. Mit Erfolg.
Dennoch weigert sich immer noch ein großer Teil der hellenischen
Volksvertretung, die Notwendigkeit eines echten Umbruchs
anzuerkennen. Kein Wunder, dass die europäischen Geldgeber weiter
einen Schuldenschnitt - welcher Art auch immer - ablehnen, solange
Athen nicht komplett umsetzt, was man in einer Marathonsitzung im
Sommer vereinbart hat. Die Drohung aus Washington verschärft die Lage
weiter: Denn ein Abspringen des Internationalen Währungsfonds hätte
nicht nur zur Folge, dass das dritte Hilfspaket um 16 Milliarden Euro
schrumpft. Ohne die Aufsicht des mit Sanierungen erfahrenen Fonds
droht das dritte Hilfspaket nur eine Wiederholung des zweiten
Programms zu werden - in dem man Griechenland zu viele Zugeständnisse
ohne Gegenleistung gemacht hat. Über eine Verlängerung der
Kreditlaufzeiten bei gesenkten Zinsen kann man reden. Es wäre auch
eine Möglichkeit, wie man den IWF im Boot halten könnte. Doch dafür
muss Athen den Reformplan erfüllen - ohne weitere Ausflüchte.
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