(ots) - Sie hatten den Sprengstoff, sie hatten die
Absicht, sie hatten das Netzwerk - sie haben Unterstützer und Zulauf:
Neonazis planten in Bamberg, Flüchtlinge und Linke anzugreifen, sie
mit Bomben und Gewalt zu vertreiben. Die fränkische Stadt wäre zu
einem Symbol für Nachahmer geworden; ein fatales Signal wäre aus
Bayern gesendet worden. Mal wieder. Zum Glück kam es anders. Aber wer
noch daran zweifelte (und das sollte seitdem "Nationalsozialistischen
Untergrund", Brandanschlägen und Übergriffen schon niemand mehr), wie
gefährlich die rechtsradikale Szene in Bayern tatsächlich ist, kann
das nach diesem Tag nicht mehr übersehen. Es gibt viele Ursachen für
den Aufstieg und die Radikalisierung der Szene: Sicher tragen
rechtspopulistische Parolen etablierter Parteien und Konzeptlosigkeit
dazu bei. Aber ebenso sind es die diffusen Ängste, die sich in der
Mitte der Gesellschaft immer weiter festsetzen - und die Neonazis
glauben lassen, mit Terror auf Akzeptanz zu stoßen. Eines ist klar:
Es muss sich etwas ändern, damit es nicht nur eine Frage der Zeit
ist, bis eine andere rechtsterroristische Zelle (und ja, die gibt es)
ihre Pläne in die Tat umsetzt. Und der Freistaat darf nicht nur
wieder zuschauen, bis es zu spät ist: Er muss - schon allein, weil er
seine Bewohner (und ja, dazu zählen auch Menschen mit oder ohne
Bleiberecht) schützen muss - gegen Parallelstrukturen wie "Der Dritte
Weg" oder "Die Rechte" endlich aktiv vorgehen. Alles andere ist schon
Beihilfe.
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