(ots) - Für die griechische Regierung unter Alexis Tsipras
ist der Ausstieg aus der Eurozone ein Tabuthema, nicht so für die
neue Linkspartei Laiki Enotita (LAE, Volkseinheit). "Der Austritt aus
der Eurozone bedeutet die Wiedererlangung monetärer Souveränität. Für
uns ist das keine Frage der Währung, kein technisches Thema. Es ist
ein zutiefst politisches, eine Klassenfrage", sagt Panagiotis Sotiris
in der in Berlin erscheinenden Tageszeitung "neues
deutschland"(Montagsausgabe). "Bei einem Bruch mit der Eurozone geht
es um einen radikalen Wandel der Politik. Es geht darum, die
demokratische Kontrolle wiederzuerlangen über die Wirtschafts- und
Fiskalpolitik", hält der 42-Jährige an einer Position fest, die im
Frühjahr auch bei der Regierungspartei SYRIZA Fürsprecher hatte,
unter anderem Sotiris selbst. "All jenen, die noch an die Linke
glauben, sagen wir: Es gibt keine Hoffnung in SYRIZA auf eine radikal
linke Politik. Auf die Dauer in SYRIZA zu bleiben, wird einen nur
mitverantwortlich machen für die neoliberale Politik und ihre
Maßnahmen", zieht das Mitglied des provisorischen Politischen Rats
der LAE eine klare Trennlinie zu seiner einstigen Partei. Die
Verhandlungen der Tsipras-Regierung über einen Schuldennachlass hält
der im Universitätsbereich lehrende Philosoph für zum Scheitern
verurteilt: "Der Schuldenstand hat einen Punkt erreicht, an dem eine
Rückzahlung nur mit Mitteln erreicht werden kann, die eine soziale
Katastrophe bedeuten."
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