(ots) - Zwölf Monate nach Einführung des einheitlichen
europäischen Bankenaufsichtsmechanismus vertrauen die bayerischen
Volksbanken und Raiffeisenbanken weiterhin auf die bewährte
Zusammenarbeit mit Bundesbank und BaFin. Zugleich begrüßen die
Kreditgenossenschaften das jüngste Bekenntnis der Europäischen
Zentralbank (EZB), sich auch in Zukunft aus der direkten Aufsicht der
Regionalbanken herauszuhalten. Dafür seien die nationalen Aufseher
zuständig, wie EZB-Generaldirektor Jukka Vesala kürzlich in einem
Interview betonte.
Der Genossenschaftsverband Bayern (GVB) will die EZB auch in
Zukunft an diesen Worten messen: "Die Volksbanken und
Raiffeisenbanken benötigen keine europäischen Aufseher. Wir brauchen
eine Aufsicht, die unser regionales und kundenorientiertes
Geschäftsmodell versteht und einordnen kann", so GVB-Vorstand Jürgen
Gros. Eine Ausweitung der Kompetenzen der EZB sei daher nicht
erforderlich. Auch einer Harmonisierung nationaler
Ermessensspielräume im Aufsichtsrecht wie zuletzt gefordert steht der
GVB skeptisch gegenüber. Gros: "Wir sehen keinen Handlungsbedarf."
Die bayerischen Volksbanken und Raiffeisenbanken sprechen sich
zudem dafür aus, die zum 4. November 2014 gestartete europäische
Bankenaufsicht mittelfristig aus der EZB herauszulösen. "Aufsicht und
Geldpolitik müssen organisatorisch klar voneinander getrennt werden.
Wir haben nicht zuletzt während der Griechenland-Krise gesehen, dass
eine zu große Nähe beider Aufgaben Fragen nach Interessenkonflikten
aufwirft", so Gros.
Der Genossenschaftsverband Bayern e.V. (GVB) vereint unter seinem
Dach 1.300 genossenschaftliche Unternehmen. Dazu zählen 279
Volksbanken und Raiffeisenbanken sowie 1.021 ländliche und
gewerbliche Unternehmen mit insgesamt 53.000 Beschäftigten und 2,9
Millionen Mitgliedern. Damit bilden die bayerischen Genossenschaften
eine der größten mittelständischen Wirtschaftsorganisationen im
Freistaat. (Stand 30.06.2015)
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