(ots) - Die bayerischen Volksbanken und Raiffeisenbanken
wollen die wachsende Investitionsbereitschaft der mittelständischen
Unternehmen durch die Vergabe von Krediten weiter fördern. Sie
sprechen sich deshalb gegen die mögliche Abschaffung des
"Mittelstandsfaktors" aus, der im Jahr 2016 von der EU-Kommission auf
den Prüfstand gestellt wird. Die Folge wären deutlich höhere
Finanzierungskosten für die Betriebe.
"Brüssel sollte sich nicht nur für starke Kapitalmärkte einsetzen,
sondern auch für die Belange der mittelständischen Unternehmen", so
Jürgen Gros, Mitglied des Vorstands beim Genossenschaftsverband
Bayern (GVB). Er knüpft dabei an die heutige Rede von EU-Kommissar
Jonathan Hill auf dem EZB-Forum zur Bankenaufsicht in Frankfurt an.
Der GVB-Vorstand tritt für den Erhalt des Mittelstandsfaktors ein,
der eine reduzierte Eigenkapitalhinterlegung von Darlehen an Firmen
erlaubt. Gros: "Kleine und mittlere Betriebe sind nicht
kapitalmarktorientiert. Sie wollen einen unkomplizierten Zugang zu
Bankkrediten."
Der Mittelstandsfaktor wurde bei der Umsetzung von Basel III
eingeführt, steht aber unter Prüfungsvorbehalt durch die
EU-Kommission bis zur Jahresmitte 2016. Würde der Faktor abgeschafft,
stiegen die Eigenkapitalanforderungen um mehr als 30 Prozent - mit
negativen Konsequenzen für das Angebot und die Konditionen von
Krediten. "Das käme einer Vollbremsung für die Investitionstätigkeit
der Wirtschaft gleich", so Gros.
Der Genossenschaftsverband Bayern e.V. (GVB) vereint unter seinem
Dach 1.300 genossenschaftliche Unternehmen. Dazu zählen 279
Volksbanken und Raiffeisenbanken sowie 1.021 ländliche und
gewerbliche Unternehmen mit insgesamt 53.000 Beschäftigten und 2,9
Millionen Mitgliedern. Damit bilden die bayerischen Genossenschaften
eine der größten mittelständischen Wirtschaftsorganisationen im
Freistaat. (Stand 30.06.2015)
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