(ots) - In Uruguay laufen die Vorbereitungen für den
staatlichen Anbau und Verkauf von Hanf auf vollen Touren. "Es wird
einen regulierten Markt für Cannabis geben. Und das alles gilt nur
für Uruguayer", sagte Milton Romani in der in Berlin erscheinenden
Tageszeitung "neues deutschland" (Donnerstagausgabe). "Bisher wurde
der Cannabismarkt über das Strafrecht reguliert, mit Strafen,
Repressionen und Einschränkungen. Diese Form der Regulierung ist
jetzt durch eine andere Marktregulierung ersetzt. Deshalb kann von
einer Liberalisierung keine Rede sein", widerspricht der Chef der
uruguayischen Drogenbehörde der These vom uneingeschränkten
Cannabisparadies. "Es geht um das Menschenrecht auf den Genuss. Es
geht darum, einen sicheren Raum für registrierte Eigenanbauer, für
registrierte Clubmitglieder und für registrierte Konsumenten zu
schaffen, wobei letztere in absehbarer Zeit ihren persönlichen Konsum
von 40 Gramm im Monat mit dem Kauf in Apotheken abdecken können",
beschreibt der studierte Psychologe das Vorgehen der uruguayischen
Regierung, die im Dezember 2013 ein Gesetz beschlossen hatte, wonach
der Staat Lizenzen zum Anbau und zur Ernte von Cannabis verteilen
kann. Für den Fall, dass die Liberalisierung von Cannabis die
gewünschten repressions- und kriminalitätssenkenden Wirkungen
entfaltet, schließt Romani weitere Liberalisierungsschritte bei
anderen Drogen wie Kokain nicht aus: "Wenn die Erfahrung zeigt, dass
Cannabis auf eine andere Art und Weise als mit dem Strafgesetzbuch
kontrollierbar ist: Dann würde ich ja sagen."
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