(ots) - Drei Jahre nach dem Brand in der Textilfabrik Ali
Enterprises in Pakistan, bei dem 254 Menschen ums Leben kamen,
weigert sich der deutsche Textildiscounter KiK weiter, die Opfer auch
langfristig zu entschädigen. "KiK muss zur Rechenschaft gezogen
werden", forderte jetzt Shahida Parveen gegenüber der in Berlin
erscheinenden Tageszeitung "neues deutschland" (Dienstagausgabe). Die
dreifache Mutter verlor bei der Katastrophe ihren Mann und hat die
online-Petition #MakeKiKPay gestartet. Unterstützt wird sie von der
Sozialwissenschaftlerin Farhat Fatima vom Pakistan Institute of
Labour Education & Research (PILER).
"Es gab nach dem Brand ein Abkommen zwischen KiK und PILER, in dem
das Unternehmen zugesagt hat, für alle Verletzten und die Familien
der Todesopfer eine Sofortentschädigung zu zahlen. Zudem wurde
vereinbart, über langfristige Entschädigungen zu verhandeln. An
dieser Stelle hat KiK den Vertrag nicht erfüllt, weigert sich aber,
an den Verhandlungstisch zurückzukehren", kritisiert Fatima im
Interview. "Dabei geht es nicht allein darum, Entschädigungen zu
fordern. Die Arbeitsbedingungen in den Textilfabriken müssen
langfristig verbessert werden, damit nicht noch mehr Familien diesen
Schmerz erleben müssen." KiK war zum Zeitpunkt des Brandes
Hauptproduzent bei Ali Enterprises. Vier weitere Beschäftigte haben
vor dem Landgericht Dortmund eine Entschädigungsklage eingereicht,
über die wahrscheinlich Ende des Jahres entschieden wird.
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