(PresseBox) - Nachdem die Weizenanbaufläche in der Ukraine deutlich kleiner als geplant ausfällt und die Feldbestände in einem miserablen Zustand sind, ist die Größe Ernte 2016 des 6.-größten Weizenexporteurs der Welt mehr als ungewiss.
Eine lang anhaltende Trockenheit seit dem letzten Sommer hatte dazu geführt, dass längst nicht alle geplanten Anbauflächen genutzt werden konnten. Erst im November ging vielerorts die Aussaat zügig voran, wobei die Wetterbedingungen in diesem Monat sehr hilfreich waren. Letzte Woche waren erst 80 % der Saaten aufgelaufen. Trotz vordergründig gutem Wetter haben sich die Saatenbestände nur schlecht entwickelt. 36 % aller Weizenbestände waren letzte Woche in einem schlechten Zustand ? ein Negativrekord.
Inzwischen ist auch das Zeitfenster für die Aussaat geschlossen und 10 % der geplanten Flächen belieben mit Winterweizen unbestellt. Die finale Anbaufläche wird aktuell auf 5,6 Mio. Hektar veranschlagt. Es wird erwartet, dass im Frühjahr 240.000 Hektar Sommerweizen gesät werden, der Einfluss auf die Gesamternte wäre aber marginal, weil die Erträge stets deutlich kleiner waren als beim Winterweizen.
Das dürfte in 2016 die kleinste Weizenernte seit drei Jahren nach sich ziehen und damit auch einen empfindlichen Rückgang der möglichen Exporte. Das Agrarministerium in Kiew schätzte die Weizenexporte 2016/17 auf nur noch 3,5 Mio. Tonnen, gegenüber 13 Mio. Tonnen in diesem Vermarktungsjahr.
Die tatsächliche Entwicklung der ukrainischen Weizenernte wird schlicht und einfach vom Ertrag abhängen. Wenn alles gut geht kommen 21 Mio. Tonnen zusammen. Schlechte Wetterbedingungen könnten aber auch dazu führen, dass es weniger als 20 Mio. Tonnen werden.