(ots) - Nicht nur Säuglingseltern können von acht Stunden
Schlaf nur träumen - auch bei den Klimadiplomaten in der
französischen Hauptstadt verdunkeln sich die Augenringe von grau zu
schwarz. Doch während Eltern immerhin auf ein glücklich lächelndes
Baby am Morgen hoffen können, strahlt den Experten nach zwei Wochen
Gipfel noch kein fertiger Klimavertrag entgegen. Im Gegenteil: Im
Schlussspurt scheinen sich die von Beginn an absehbaren
Konfliktlinien noch zu verschärfen. So blieben die wichtigsten Fragen
- Wer bezahlt wofür? Um wie viel Grad darf die Erde sich noch
erwärmen? Wie oft sollen die selbstgesteckten Ziele der Länder
überprüft werden? - auch nach einer weiteren durchverhandelten Nacht
ungeklärt. Nun sollen Einzelgespräche und Kleingruppen den Durchbruch
bringen. Andere grundlegende Fragen, wie konkrete Maßnahmen zur
Verminderung der Emissionen, werden gar nicht erst erörtert, bereiten
dafür Umweltschützern und jenen, denen der Klimawandel die
Lebensgrundlage entzieht, dauerhafte Schlaflosigkeit. Ob mit
Augenringen oder ohne - Konferenzpräsident Laurent Fabius kündigte
an, er werde am Samstag morgen früh um 9 Uhr »in der Lage sein, allen
Beteiligten einen Vertragstext vorzulegen.« Ein rechtlich
einklagbares Abkommen, das den Schutz der Erde über nationale und
wirtschaftliche Interessen stellt, ist aber nicht zu erwarten. Dabei
wäre dies das einzige, was alle Beteiligten sowie kommende
Generationen besser schlafen ließe.
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