(ots) - Nach der Einigung auf den UN-Klimavertrag war viel
von einem »historischen« Erfolg die Rede. Das ist gewiss nicht
übertrieben, denn die Vertreter aller Staaten dieser Welt haben
gezeigt, dass sie in der Lage sind, sich ein gemeinsames Ziel auf die
Fahnen zu schreiben. Und die UNO hat nach der Einigung auf neue
globale Entwicklungsziele erneut gezeigt, dass sie in der Lage ist,
die beiden großen Zukunftsfragen anzugehen: die Bekämpfung der Armut
und die Begrenzung der Erderwärmung.
Wenn sich aber die Floskel der »historischen« Einigung in den
Köpfen festsetzt, könnte dies durchaus gefährliche Konsequenzen
haben. Dies klingt nämlich nach Vergangenem und einem: »Wir haben es
geschafft.« Davon allerdings kann keine Rede sein - im besten Fall
hat man das diplomatische Vorgeplänkel einigermaßen über die Runden
gebracht. Erstmals gibt es ein weltweites Klimaschutzabkommen, doch
dieses ist nur in Teilen verbindlich. Zudem ist das offizielle Ziel
für die Begrenzung der Erderwärmung nicht ausreichend und die von den
Staaten geplanten Maßnahmen zur Reduktion der Treibhausgasemissionen
reichen nicht einmal dafür aus.
Dennoch sollte das Ergebnis nicht in Bausch und Bogen verdammt
werden. Es liefert der Forderung nach Dekarbonisierung und einem
Kohleausstieg neue Munition. Klar ist nun, dass sich auch Deutschland
nicht länger darum drücken kann. Das Paris-Abkommen ist ein Anfang -
nicht mehr, aber auch nicht weniger.
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