(ots) - Christian Seifert, Geschäftsführer der Deutschen
Fußball Liga (DFL), hat den Deutschen Fußball-Bund (DFB) zu
umfassenden Strukturreformen aufgerufen: "Eine klare Trennung von
Aufsicht und operativer Verantwortung ist unumgänglich", sagt Seifert
in einem Gespräch mit der Wochenzeitung DIE ZEIT. Er hält es für
sinnvoll, "die Strukturen den sich verändernden Anforderungen selbst
anzupassen, als irgendwann von den äußeren Umständen dazu gezwungen
zu werden".
Kritik übt Seifert auch am Krisenmanagement des DFB im Zuge der
Enthüllungen rund um die Vergabe der WM 2006. "Objektiv betrachtet"
fehle zwar bis heute "ein belastbarer Beweis für auch nur eine
gekaufte Stimme im Kontext der WM 2006". Jedoch wäre es unbestritten
"wesentlich besser gewesen (...), unmittelbar nach dem Aufkommen der
Gerüchte um einen möglichen Stimmenkauf klarzustellen: Unabhängig von
einer heutigen rechtlichen Bewertung gab es Verträge, Vereinbarungen
und Gespräche, die im Lichte des Jahres 2015 möglicherweise anders
aussehen als im Jahr 2000. Und alles, was wir dazu haben, legen wir
offen", so Seifert.
Dass Wolfgang Niersbach im Zuge der Affäre zurücktreten musste,
bezeichnet Seifert als "unvermeidbar und konsequent". Zwar bedaure er
das "zutiefst", sagt der DFL-Chef, aber: "Es gab keine Möglichkeit
mehr, richtig zu reagieren. Das lag auch am medialen Druck, aber
sicher nicht nur."
Pressekontakt:
Das komplette ZEIT-Interview dieser Meldung senden wir Ihnen für
Zitierungen gern zu. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an DIE ZEIT
Unternehmenskommunikation und Veranstaltungen (Tel.: 040/3280-237,
Fax: 040/3280-558, E-Mail: presse(at)zeit.de). Diese Presse-Vorabmeldung
finden Sie auch unter www.zeit.de/vorabmeldungen.