Märkte verunsichert
(PresseBox) - Die philippinische Regierung hat angekündigt, dass sie die Aufhebung eines Urteils durch oberste Gericht aus dem Jahre 2002 anfechten wird, das Importe von GMO (genetische veränderte Organismen) erlaubte. Die Märkte sind darüber verunsichert, wie es jetzt mit den Millionen Tonnen Sojabohnen- und Sojaschrotimporten weitergehen kann. Rund zwei Mio. Tonnen Sojaschrot werden aus den USA für Futterzwecke importiert und fast alles davon ist genetisch verändert.
Das Gericht verbietet den fortgesetzten Verbrauch, Feldversuche, Werbung für GMO, den Vertrieb und den Import. Außerdem wurde die Züchtung einer GMO-Aubergine untersagt. Der Kläger war Greenpeace Südostasien.
Die Regierung in Manila versteht das Urteil des obersten Gerichts aus Aufforderung, die Gesetze zu ändern. Bevor das so weit ist, werde es keinen Importbann geben, stellte der Agrarminister des Landes Proceso Alcala gegenüber dem Nachrichtendienst Reuters klar.
Der Frontmonat des CBoT-Sojabohnenfutures nähert sich einem 5-Jahres-Tief, für den Kursverfall wird auch die Gerichtsentscheidung auf den Philippinen mit verantwortlich gemacht. Die asiatischen Konsumenten reagieren zunehmend sensibel auf das GMO-Thema.
Das Gerichtsurteil der letzten Woche hat auch die Lebensmittelindustrie der Philippinen aufgeschreckt. Der frühere Vizepräsident des dortigen Futtermittelverbands Ric Pinca sieht schon eine Lebensmittelkrise vorher. Schweine- und Geflügelfleisch sowie Fisch würden knapp und teuer. Man müsse sich nach Sojabohnen aus konventioneller Züchtung umsehen, die 80-100 USD/Tonnen teurer sind. Aber das können sich die philippinischen Verbraucher nicht leisten, außerdem verfügen die bisher größten Lieferländer, die USA und Argentinien nicht über genügend GMO-freie Angebote.
Die Philippinen importieren 2 bis 2,2 Mio. Tonnen Sojaschrot im Jahr.