(ots) - Weltwoche heißt die in Zürich erscheinende Zeitung,
die jetzt sozusagen den Bock zum Gärtner gemacht hat. Für das
nationalkonservative Medium, dessen Chefredaktor Roger Köppel seit
Jahren offen Christoph Blochers rechtspopulistische Schweizerische
Volkspartei (SVP) unterstützt und überhaupt gern wider den Stachel
löckt, ist nämlich Joseph "Sepp" Blatter der "Schweizer des Jahres".
Dass die Wahl auf den suspendierten Fifa-Boss gefallen ist, der sich
seit Donnerstag vor der Ethikkommission des Verbandes verantworten
muss, ist - einmal mehr - eine Provokation mit Kalkül. Blatters
spektakuläre wie absurde Kür fügt sich trefflich in den
publizistischen Radau-Kurs des Blattes, das wöchentlich gut 51
Exemplare verkauft. Köppel, seit Herbst für die SVP im Nationalrat,
ist ein kluger Kopf. Vor allem aber ist er ein Polemiker mit
demagogischem Talent. Sein Kampforgan förderte ein Plebiszit gegen
die angebliche Masseneinwanderung von Flüchtlingen und macht die
Europäische Union verächtlich. Sein Wunsch, um jeden Preis
aufzufallen, trägt zusehends pathologische Züge. Entsprechend ist die
groteske Kür Joseph Blatters einzuordnen.
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