(ots) - Türkische Behörden haben in diesem Jahr eine
Ausreise eines 16-jährigen Jugendlichen aus Berlin in den
»Islamischen Staat« im türkisch-syrischen Grenzgebiet verhindert.
Danach übergaben sie den Fall an Berliner Ermittlungsbehörden. »Die
Einleitung des Ermittlungsverfahrens erfolgte erst, als die Person
von türkischen Behörden aufgegriffen wurde«, bestätigte der Sprecher
der Berliner Staatsanwaltschaft, Martin Steltner, der in Berlin
erscheinenden Tageszeitung »neues deutschland« (Wochenendausgabe).
In dem Ermittlungskomplex geht es inzwischen auch um die Umstände
der Ausreise. »Es gibt Ermittlungen gegen zwei Personen, die im
Verdacht stehen, bei einer versuchten Ausreise einer 16-jährigen
Person logistische Hilfe geleistet zu haben«, sagte Steltner. Die
Zahl der verhinderten Ausreisen von Islamisten aus Berlin in die
Kriegsgebiete in Syrien und Irak liegt nach Recherchen des »neuen
deutschland« laut Berliner Polizei im »einstelligen« Bereich.
Neben den Rekrutierungsbemühungen beschäftigten die
Ermittlungsbehörden in Berlin zudem immer mehr
Unterstützungsaktivitäten für islamistische Gruppierungen wie
beispielsweise Geldanlagen oder die Sammlung von militärisch
nutzbaren Gütern wie Nachtsichtgeräten. Im Zusammenhang mit diesen
staatsgefährdenden Aktivitäten führte die Berliner Staatsanwaltschaft
2015 rund hundert Ermittlungsverfahren. Erst am vergangenen
Donnerstag durchsuchten Spezialkräfte der Polizei in Berlin zwei
Wohnungen, unter anderem weil ein 28-Jähriger mit einem echten
Sturmgewehr im Internet posiert und angekündigt haben soll, ins
syrische Kriegsgebiet auszureisen.
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