(ots) - Thomas Schaaf wird Trainer von Hannover 96 - diese
Nachricht ist nicht spektakulär, aber sie hat das Zeug dazu, ein
spektakuläres Ergebnis zu erbringen. Die Verbindung zwischen diesem
Coach und diesem Klub wird in der Rückrunde das vielleicht
spannendste Experiment der Fußball-Bundesliga. Schaaf ist in Bremen,
bei Werder, sehr lange Trainer gewesen und in Frankfurt, bei der
Eintracht, sehr kurz. In Hannover kann er beweisen, was für ihn eher
typisch ist: die Lang- oder die Kurzstrecke. Sein Schritt zu 96 ist
mutig. Er hätte auch einen Job als Nationaltrainer annehmen können,
irgendwo fern der Heimat. Dort wäre sein Neuanfang nicht so arg
beäugt und mit seiner Arbeit bei Werder verglichen worden. Aber
Schaaf ist stolz und stur und stark genug, um Fußball-Deutschland
noch einmal beweisen zu wollen, dass er Bundesliga kann. Er betreut
jetzt den dritten Verein in weniger als drei Jahren. Er ist, mit
seiner Erfahrung und seinen Erfolgen, für einen Klub wie 96 immer
noch eine gute Wahl. Aber zur Wahrheit gehört ebenso, dass Hannover
96 für einen Trainer wie Schaaf mittlerweile auch eine gute Wahl ist.
Der Klub und der Coach sind füreinander die vorerst letzte Chance,
erstklassig zu arbeiten. Geht ihr gemeinsames Experiment schief,
bedeutet das für 96 den Abstieg und für Schaaf einen kaum zu
glättenden Karriereknick. Funktioniert das Experiment aber, dann
beschert Schaaf seinem einstigen Arbeitgeber Werder ein Problem. Dann
haben die Bremer im Abstiegskampf einen Rivalen, der sie schmerzhaft
an ihre guten, alten Zeiten erinnert.
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