(ots) - Die US-Streitkräfte haben ein ernstes Problem. Sie
finden nicht genügend Soldaten, die bereit sind, ihrem Land als
Joystick-Krieger zu dienen. Die Gründe dafür liegen auf der Hand. Der
Job bringt enormen Stress mit sich. Die Vorstellung, nach dem
Frühstück potenzielle Terroristen zu beobachten und vor dem
Abendessen eine "Hellfire"-Rakete abzufeuern, ist schon absurd. Per
Knopfdruck aus tausenden Kilometern Entfernung möglicherweise
Unbeteiligte zu töten, muss als surreal empfunden werden. Dass die
Drohnen-Kommandeure überdies als "Chair Force" verspottet werden,
macht die Sache nicht besser. Dabei machen sie das, was andere
Soldaten auch tun: Sie ziehen im Auftrag des Staates ins Gefecht und
töten, wenn es sein muss. Da Drohnen die Waffe der Wahl in der
asymmetrischen Auseinandersetzung mit dem Terrorismus sind, muss sich
das Pentagon der Rekrutierungskrise stellen. Darüber hinaus bedarf es
einer ehrlichen Auseinandersetzung mit dem Drohnen-Krieg selbst.
Solange sich viele dieser Aktivitäten in einer völkerrechtlichen
Grauzone bewegen, werden Bedenken und Skrupel fortbestehen.
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