(ots) - Die Liberalen geben sich ungebrochen. Das ist
vielleicht schon die wichtigste Erkenntnis aus der
Dreikönigskundgebung von Stuttgart. Aber die Frage, warum jemand FDP
wählen sollte, ist heute noch schwieriger zu beantworten als zu
Westerwelles Zeiten, als man noch sagen konnte: Sonst schaltet die
CDU ja alleine, wie sie will. Jetzt könnte die CDU auch mit den
Grünen, so wie sie mit der SPD kann. Und jetzt gibt es im
bürgerlichen Spektrum Alternativen, die knallrechte AfD und die etwas
verschrobene Professorenpartei Alfa, um sich von der CDU abzusetzen.
Auch sie haben Chancen. Parteichef Christian Lindner hat
antieuropäischen Reflexen in der Griechenlandkrise getrotzt und
ebenso Anti-Ausländerreflexen in der Flüchtlingskrise. Sehr löblich.
Er kann zu Recht sagen: Es gibt nur eine wirklich liberale
bürgerliche Partei in Deutschland, und dieses Korrektiv wird
gebraucht im Bundestag. Aber leider sind nicht einmal alle
bürgerlichen Wähler liberal. Und von denen, die es sind, werden
etliche die Kanzlerin wählen, weil sie sich in Krisenzeiten als Hort
der Stabilität bewährt hat. Für die FDP sind das alles keine guten
Ausgangsvoraussetzungen. Wenn es in den drei Ländern Rheinland-Pfalz,
Baden-Württemberg und Sachsen-Anhalt am 13. März nicht reicht, wird
man für 2017 doch mutlos werden. Da mag der Vorsitzende noch so
eloquent auftreten. Die drei Länder sind Hochburgen. Wenn es da nicht
klappt, wo dann? Die Kundgebung von Stuttgart wirkte selbstbewusst
wie eh und je, aber sie war auch Pfeifen im Walde. Auftakt für das
liberale Schicksalsjahr 2016.
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