(ots) - Der Bundesvorsitzende der Deutschen
Polizeigewerkschaft, Rainer Wendt, fordert nach den Ereignissen in
der Silvesternacht in Köln eine bessere IT-Infrastruktur der
Sicherheitsbehörden in Deutschland. "Das Politiker-Gerede von
schärferen Gesetzen ist mir zuwider", so Wendt im phoenix-Interview.
Stattdessen müsse man die bestehenden Gesetze anwenden und Polizei
und Justiz besser ausstatten. Dabei sei vor allem die Zusammenarbeit
zwischen den Bundesländern wichtig. "Wir brauchen vernetzte
Sicherheitspolitik und nicht dieses Klein-Klein in Ländern und
einzelnen Behörden", so der Gewerkschafts-Chef.
Wendt kritisiert zudem mit scharfen Worten die
Öffentlichkeitsarbeit der Kölner Polizei. Der Kölner Polizeipräsident
dürfe sich nicht länger "mit seinem Herrschaftswissen" zurückziehen.
Stattdessen müssten nun alle Fakten auf den Tisch, so auch, dass sich
unter den Tätern Asylsuchende befanden. Man dürfe nicht so tun "als
wüssten wir das alles nicht", so Wendt weiter. Verschweigen und
politische Korrektness müssten aufhören. Aufgrund der desaströsen
Öffentlichkeitsarbeit spreche mittlerweile vieles dafür, den Kölner
Polizeipräsident in den frühzeitigen Rückstand zu schicken, erklärte
der Gewerkschafts-Chef.
Nach wie vor betont Wendt, dass man den Kölner Polizisten keine
Vorwürfe bzgl. einer falschen Lagebeurteilung machen könne. So habe
es keinerlei Hinweise für die Vorkommnisse am Kölner Hauptbahnhof
gegeben. "Die Polizei war nicht überfordert", sondern sei einem neuen
Phänomen gegenüber konfrontiert gewesen, das nicht vorhersehbar war.
Man habe sich auf eine "ganz normale Silvesternacht" vorbereitet und
bereits mehr Beamten als sonst eingesetzt.
Pressekontakt:
phoenix-Kommunikation
Pressestelle
Telefon: 0228 / 9584 192
Fax: 0228 / 9584 198
presse(at)phoenix.de
presse.phoenix.de