(ots) - US-Außenminister John Kerry feierte den Bericht der
Atomenergiebehörde mit großen Worten: Die Welt sei ein sicherer Ort,
nun da Iran amtlich bestätigt wurde, sich an die Auflagen des
Abkommens zu halten. Der Beweis für Kerrys These steht indes aus. Die
Vereinbarung vom Sommer war nur ein Anfang, die Aufhebung der
Sanktionen ein zwingender nächster Schritt für einen Dialog auf
Augenhöhe. Es ist ein Erfolg für alle Beteiligten, dass der Deal bis
dato hielt. Der Sieg der Vernunft bleibt aber ein vorläufiger. Irans
Präsident Hassan Ruhani weiß, dass sein Land auf die internationale
Zusammenarbeit - vor allem auf die wirtschaftliche - angewiesen ist.
Ob die Bevölkerung und die Machtelite um Ayatollah Ali Chamenei ihm
folgen, wird die Zeit zeigen. Ende Februar steht Iran mit den
Parlamentswahlen ein erster Gradmesser bevor. Selbiges gilt für die
Präsidentenwahl in den USA im November. Ein Sieg der Republikaner
könnte das Abkommen zunichte machen - und die Welt unsicherer, nicht
nur in punkto Iran. Doch schon jetzt geht das Sterben in Syrien und
der Region weiter. Eine so dringende Befriedung des Nahen Ostens
steht weiter aus. Dass sich Saudi-Arabien und Israel als Verlierer
der neuen Kooperation Irans mit den Vetomächten fühlen, wird zu
dieser kaum beitragen. Dafür bedarf es ein paar vernünftiger Abkommen
mehr.
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