(ots) - Die Wettbetrügereien im Welttennis können für die
Verantwortlichen der Branche keine Ãœberraschung gewesen sein. Schon
gar kein Schock oder Beben, sondern nur Begegnung mit der gern
verdrängten Realität. Der viel beschworene "weiße Sport" ist
keinesfalls sauberer als andere sportliche Disziplinen. Tennis ist
sogar viel verletzlicher, gefährdeter, bedrohter als
Mannschaftssportarten, in denen Betrug eine sehr komplexe und
aufwendige Inszenierung ist. Bislang ist nicht erkennbar, dass die
Autoritäten des Tennis angemessen auf die Manipulationen reagieren.
Es muss mehr passieren - und das schnell: Eine aufgestockte
Anti-Korruptionstruppe und mehr Transparenz in der Öffentlichkeit.
Und bessere Verdienstmöglichkeiten für Profis aus der zweiten und
dritten Reihe - damit die nicht mehr so leicht in Versuchung geraten.
Auch die Wettbranche muss umdenken: Wer sich über Betrügereien
beklagt, sollte sein Angebot reformieren und einschränken. Im Tennis
ist fatal, dass auf jedes Match in jedem Winkel der Welt mit allen
Extras gewettet werden kann - selbst auf einzelne Spiele, Sätze oder
die Häufigkeit von Doppelfehlern.
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