(ots) - Als enttäuschend hat der DPhV-Bundesvorsitzende
Heinz-Peter Meidinger den Zwischenbericht zur wissenschaftlichen
Begleitforschung der neu eingeführten Gemeinschaftsschulen in
Baden-Württemberg bezeichnet, der heute vom Kultusministerium in
Stuttgart der Öffentlichkeit vorgestellt wurde.
"Enttäuschend ist insbesondere, dass dieser Zwischenbericht
keinerlei Antwort auf die eigentlich entscheidende Frage gibt,
nämlich welche Auswirkungen die neu eingeführte Gemeinschaftsschule
auf die Lernergebnisse und Schülerleistungen hat und ob diese
Gemeinschaftsschulen vom Leistungsstand her mit den Schulen des
gegliederten Schulwesens mithalten können. Es ist schon
beeindruckend, wie man auf über 250 Seiten Untersuchungen zur
Sozialraumanalyse, zur Schulkultur, zu Aufgabenformaten und zur
Schule als Lebensraum abhandeln kann, ohne auch nur in einem Kapitel
auf die Frage einzugehen, wie es denn mit den Unterrichts- und
Lernerfolgen aussieht!", betonte der DPhV-Vorsitzende.
Meidinger ergänzte, dass er dieses Manko ausdrücklich nicht den
beteiligten Wissenschaftlern anlaste, Tatsache sei schlicht, dass
genau diese "hard facts" das Kultusministerium gar nicht wissen
wollte. Er ließ auch das Argument nicht gelten, dass es für
Leistungstests noch zu früh sei. Der Verbandsvorsitzende dazu: "Die
erste Tranche der Gemeinschaftsschulen ist seit 2012/13 unterwegs, da
sollte es doch innerhalb von 3 Jahren möglich sein, Aussagen über
Schulleistungen zu treffen."
Der Verbandschef äußerte den Verdacht, dass die Landesregierung in
Baden-Württemberg den Untersuchungsauftrag der Wissenschaftler genau
deshalb nicht durch eine Lernergebnis-Evaluation erweitert habe, weil
man größte Angst vor dem möglichen desaströsen Ergebnis gehabt habe.
"Kultusminister Stoch hat in seiner heutigen Presseerklärung
behauptet, die Gemeinschaftsschulen müssten den Vergleich mit anderen
Schularten nicht scheuen und befänden sich auf einem guten Weg. Der
Inhalt des heutigen Zwischenberichts lässt das Gegenteil vermuten",
bekräftigte Meidinger.
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