(ots) - Jede dritte Rückführung von abgelehnten
Asylbewerbern oder ausreisepflichtigen Migranten ist 2015 in Hamburg
gescheitert. Das berichtet das "Hamburg Journal" im NDR Fernsehen.
Von insgesamt 3229 geplanten Rückführungen wurden im vergangenen Jahr
1069 nicht durchgeführt. Die Gründe für das Scheitern sind nach
Angaben der Zentralen Ausländerbehörde vielfältig. In den meisten
Fällen konnten die betreffenden Personen nicht angetroffen werden, in
anderen Fällen entzogen sich die Menschen dem Zugriff der Behörden.
Insgesamt 2160 Rückführungen hat die Zentrale Ausländerbehörde in
Hamburg 2015 durchgesetzt. Darunter waren 637 Abschiebungen, 75
sogenannte Zurückschiebungen in Drittstaaten und 1448 überwachte oder
freiwillige Ausreisen. Für den Dezember 2015 schlüsselte die Behörde
in Hamburg die Gründe für gescheiterte Rückführungen auf: 18 Personen
wurden von den Behörden nicht angetroffen, 13 wiesen ein ärztliches
Attest auf, zwölf tauchten unter, elf leisteten Widerstand, sieben
legten einen Asylantrag vor und eine Person erschien nicht zum
vereinbarten Termin.
Trotz der Zahlen zeigte sich der innenpolitische Sprecher der
SPD-Fraktion, Arno Münster, zufrieden: "Es wird schon hart
durchgegriffen." Kritik kommt dagegen von der CDU. Sie fordert die
Wiedereinführung einer Abschiebehaftanstalt für Hamburg. "Das muss
aber konkret und sehr schnell passieren", sagt Dennis Gladiator,
innenpolitischer Sprecher der CDU. Bereits im Jahr 2014 hatte es in
Hamburg eine hohe Zahl gescheiterter Abschiebungen gegeben. 697 von
insgesamt 2001 ausreisepflichtigen Menschen konnten nicht in ihre
Heimat- oder Herkunftsländer zurückgebracht werden, so die Behörde.
Sendung: Freitag, 22. Januar, 19.30 Uhr, "Hamburg Journal" NDR
Fernsehen
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