(ots) - Die USA bitten die NATO um AWACS-Flugzeuge. Sie
sollen helfen, die Luftangriffe der Anti-IS-Koalition zu
koordinieren. Anfang Februar will die NATO antworten. Bis dahin
müssen die Mitglieder entscheiden, ob sie sich tiefer in den Krieg
über Irak, Syrien und möglicherweise bald auch über anderen Gebieten
hineinziehen lassen. Sie werden in der Logik des Krieges bleiben,
wenn sie mit der üblichen Portion US-Treue Vor- und Nachteile
aufrechnen. Auf der Plusseite werden sie festhalten: AWACS macht die
Angriffe effektiver, den dichten Luftverkehr über dem Kampfgebiet
sicherer. Die Einsatzführung liegt nicht mehr nur in US-Hand, sie
wird auf ganz bescheidene Art NATO-transparenter. Was steht im Minus?
Der Einsatz wird lange dauern, Kosten verursachen, nicht nur vor Ort
neue Gefahren erzeugen.Wieder einmal soll die NATO Scherben
wegräumen, die von den USA durch bornierte Machtpolitik angehäuft
wurden. Durch den AWACS-Einsatz, bei dem es nicht bleiben wird, kann
der politische Prozess zur Beendigung des Mordens, in dem - nicht
zuletzt Dank deutscher Anstrengungen - verschiedenste Staaten und
Interessen eine Rolle spielen, nur erschwert werden. Und abermals
besteht die Gefahr, dass die NATO und Russland sich näher kommen, als
es gut ist. Dieser Tage hat General Joseph Dunford vor den Stabschefs
der Allianz beklagt, dass die Russen die Position Assads - und damit
ihre eigene in der Region - spürbar gestärkt haben. Ist das womöglich
auch ein Grund für Washington, die NATO herbeizurufen?
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