(ots) - Es gibt keinen Grund, die Auseinandersetzung
mit der AfD nicht zu suchen. Wer gemeinsame TV-Debatten mit
Vertretern der Alternative für Deutschland absagt oder auf deren
Ausladung besteht, beweist durch sein Handeln nicht politische
Ãœberzeugung oder Haltung. Er handelt feige und macht sich zum besten
Beweis für die Behauptung der AfD, die etablierte Politik habe
versagt. Die AfD verdient eine politische Auseinandersetzung. Und
zwar deswegen, weil über zehn Prozent der Deutschen sich vorstellen
können, dass ihre Meinung von Abgeordneten der Partei in den
Parlamenten vertreten werden kann. Man könnte diese zehn Prozent plus
X Protestwähler nennen. Aber welche Form von Protest wird von dem
Argument abgebildet, auf wehrlose Menschen an der Grenze zu schießen?
Auf Frauen und Kinder, die geflüchtet sind, weil in ihrer Heimat auf
sie geschossen wurde? Wer glaubt, dass derartige Parolen Teil der
Debatte einer deutschen Gesellschaft sein dürfen, die die schlimmsten
Verbrechen gegen die Menschlichkeit ebenso zum Teil ihrer Geschichte
zählen muss wie den Schießbefehl entlang der deutsch-deutschen
Grenze, bewegt sich jenseits demokratischer Werte. Wer eine Partei
wählen möchte, die einen Björn Höcke duldet, der aus einer völkischen
Ideologie schöpft, der hat mehr als nur Protest im Sinn. Wenn es
unter den AfD-Sympathisanten solche gibt, die von alledem nichts
wissen oder nichts wissen wollen, die einfach nicht die Etablierten
wählen oder an andere Punkte aus dem AfD-Programm glauben wollen:
dann ist erst recht eine Debatte mit der AfD nötig. Nur dann wird
klar werden, was übrig bleibt, wenn das Völkisch-Nationale und das
Rechtspopulistische aus der AfD subtrahiert ist. Dabei könnte
übrigens auch eine Beobachtung durch den Verfassungsschutz helfen.
Pressekontakt:
Mittelbayerische Zeitung
Redaktion
Telefon: +49 941 / 207 6023
nachrichten(at)mittelbayerische.de