(ots) - Fällt das noch unter Humor oder ist es schon
Größenwahn, was die Social-Media-Abteilung des FC Bayern München
ausgeheckt hat? Über seinen offiziellen Twitter-Kanal für die USA hat
der Verein sein Halbfinal-Los im DFB-Pokal, ein Heimspiel gegen
Werder, in Form eines Filmausschnitts kommentiert. Darauf ist die
Sängerin Beyoncé zu sehen, deren linke Hand eine abfällige Geste
vollführt. Das unwillige Kopfschütteln der Künstlerin signalisiert,
sie werde gerade deutlich unter ihrem Niveau behelligt. Garniert ist
das Arrangement mit einem gleichfalls als Geringschätzung lesbaren
Satz: "So, Bremen in the semifinals...". Gewiss lässt sich dieser
Tweet als Indiz für jene mit Anmaßung gepaarte Arroganz
interpretieren, die Verächter des FC Bayern München beklagen.
Entsprechend aufgebracht (und erwartbar) reagierten zumal die
Werder-Fans unter den Social-Media-Verkehrsteilnehmern auf den
vermeintlichen Affront. Sie wiesen eifernd, ja geifernd darauf hin,
dass Hochmut vor dem Fall kommt - und man den Bayern im April die
Lederhosen ausziehen werde. Gemach! Rhetorisches Säbelrasseln gehört
im Sport zu den Vorboten crossmedial flankierter Großereignisse.
Provokative Äußerungen wie in dem Twitter-Battle sollen die Stimmung
anheizen. Derlei ist ein Vorspiel, das selbst dann sportlich genommen
werden kann, wenn es so angestrengt launig ist wie der Bayern-Tweet.
Die Entscheidung aber fällt auf dem Platz. Dann - endlich - erfolgt
der Retweet, auf den es ankommt, Werders Antwort auf die Hybris der
Bayern.
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