(ots) - Der SPD-Politiker und frühere Erste Hamburger
Bürgermeister Klaus von Dohnanyi hat sich dafür ausgesprochen, keiner
öffentlichen Diskussion mit Vertretern der AfD aus dem Wege zu gehen.
"Wir müssen mit der AfD diskutieren, auch darüber, dass sie Dinge
erwartet, die gar nicht funktionieren können", erklärte von Dohnanyi
in der Sendung "Im Dialog" im Fernsehsender phoenix (Freitag, 12.
Februar, 22:30 Uhr). Aus seiner Sicht wäre es unklug, mit einer
Partei nicht reden zu wollen, die möglicherweise demnächst im
Bundestag sitze.
Die Rede-Notwendigkeit speise sich auch aus einer immer
unsachlicheren öffentlichen Debatte. Eine Obergrenze für Flüchtlinge
etwa könne zwar nicht funktionieren, werde aber immer wieder
propagiert. "Und da hat Frau Petry aus ihrer Sicht eine logische
Konsequenz gezogen und gesagt: dann müssen wir schießen. Weil wir das
aber nicht wollen, muss man mit ihr reden und Frau Petry ist jemand,
mit der man diskutieren kann und sollte", so der SPD-Politiker von
Dohnanyi weiter.
Von Dohnanyi sah die deutsche Vergangenheit als Ursache dafür,
dass man in der öffentlichen Debatte noch sehr furchtsam sei. "Wir
sind ein gedankenfeiges Land, weil wir Dinge nicht ausdiskutieren
wollen."
Der SPD-Politiker sah im derzeitigen Flüchtlingszuzug keinen Grund
zu übermäßiger Sorge ("Im Moment ist das handhabbar") und empfahl
Europa, weitere Schritte zu einer echten Union zu gehen. "Europa
braucht Selbstbewusstsein gegenüber den USA und eine gemeinsame
Außen- und Verteidigungspolitik, sonst kann es nie wirklich
zusammenwachsen."
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