(ots) - Die aktuelle Ausgabe der vom Dresdner
"Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung" herausgegebenen
Zeitschrift "Totalitarismus und Demokratie" beinhaltet einen Text
("Der deutsch-deutsche Schäferhund - Ein Beitrag zur Gewaltgeschichte
des Jahrhunderts der Extreme"), der offenbar frei erfunden ist. Der
in Berlin erscheinenden Tageszeitung "neues deutschland" liegen
Korrekturfahnen vor, die belegen, dass der stellvertretende Direktor
des Instituts, Uwe Backes, den Text selbst bearbeitet hat. Gegenüber
"neues deutschland" (Donnerstagausgabe) erklärte Backes, der Vorgang
sei "aufzuklären".
Am Montag hatte das Onlineportal "Telepolis" eine Erklärung einer
Gruppe "Christiane Schulte & Freund_innen" verbreitet, die vorgaben,
den Beitrag erfunden zu haben. Die Gruppe wolle "akademische Moden"
und "politischen Konformismus" in der Geisteswissenschaft
problematisieren.
Der Text behauptet u.a. eine Abstammung der an der DDR-Grenze
eingesetzten Schäferhunde von Hunden der Wachmannschaften des KZ
Buchenwald und zieht weitreichende Folgerungen.
Im Februar 2015 war der Beitrag auf einer Veranstaltung des
"Center für Metropolitan Studies" (CMS) der TU Berlin vorgetragen
worden. Er sei auf viel Zuspruch gestoßen, so die Gruppe gegenüber
"neues deutschland": "Es reichte völlig, die Textsorte zu treffen und
den Unsinn ohne Lachen vorzutragen." Die Leiterin des CMS, Dorothee
Brantz, kritisierte die Aktion als "Polemik".
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