(ots) - Mit ihrer heutigen Veröffentlichungen über
angebliche Funde von Glyphosat in deutschen Bieren haben sich die
Aktivisten des "Umweltinstituts München" nach Auffassung des
Industrieverbands Agrar e. V. (IVA) ein Eigentor geschossen. In dem
Bestreben, immer neue Horrormeldungen zu produzieren, haben sie sich
das falsche Genussmittel ausgesucht - denn am Beispiel von Bier lässt
sich die Panikmache plausibel und anschaulich widerlegen.
Nach Angaben des "Umweltinstituts" haben Analysen Glyphosatspuren
von 0,5 bis zu 30 Mikrogramm pro Liter Bier ergeben. Da die meisten
Menschen mit diesen Werten nichts anfangen können, setzen die
Aktivisten die Funde in Relation zum gesetzlichen Grenzwert für
Trinkwasser. Aber natürlich ist Bier kein Trinkwasser, sondern ein
alkoholhaltiges Genussmittel.
Wovor also warnt das "Umweltinstitut"? Nach Berechnungen des
Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) müsste selbst von der
Biersorte mit den höchsten gemessenen Glyphosat-Rückständen ein
Erwachsener rund 1000 Liter Bier - und zwar an einem Tag! - trinken,
um die als unbedenklich geltende Aufnahmemenge zu überschreiten. Und
in diesen Mengen genossen, wäre schon der Hauptbestandteil des Bieres
- Wasser nämlich - mit Sicherheit tödlich, was die ganze Absurdität
der Kampagne deutlich macht.
Wenn das "Umweltinstitut" in seiner Pressemitteilung verkündet,
ein "Stoff, der wahrscheinlich krebserregend ist, hat weder im Bier
noch in unserem Körper etwas verloren", so ist auch das
wissenschaftlich grober Unfug. Jeder weiß, dass im Bier je nach Sorte
zwischen 4 bis 8 Prozent Alkohol enthalten ist; nach der
IARC-Klassifizierung, auf die sich das "Umweltinstitut" beruft, ein
Stoff, der - ebenso wie das Sonnenbad oder der Verzehr einer
Bio-Bratwurst - als sicher krebserregend (Klasse 1) gilt. Glyphosat
hingegen rangiert - zusammen mit heißem Mate-Tee, dem Friseurhandwerk
oder rotem Fleisch - eine Stufe darunter (Klasse 2A).
"So wie dem Verbraucher der maßvolle Umgang mit Bier und Wein zu
empfehlen ist, wäre auch zu wünschen, dass sich das Umweltinstitut in
seiner Panikmache mäßigt. Bei Lichte betrachtet ist die Zielgruppe
für die aktuelle Angstkampagne sehr klein: Wer trinkt schon 1000
Liter Bier am Tag? Ich werde heute Abend nur einen Bruchteil davon zu
mir nehmen - aber mit Genuss und Verstand", kommentiert
IVA-Hauptgeschäftsführer Volker Koch-Achelpöhler.
Der Industrieverband Agrar e. V. (IVA) vertritt die Interessen der
agrochemischen Industrie in Deutschland. Zu den Geschäftsfeldern der
49 Mitgliedsunternehmen gehören Pflanzenschutz, Pflanzenernährung,
Schädlingsbekämpfung und Biotechnologie. Die vom IVA vertretene
Branche steht für innovative Produkte für eine moderne und
nachhaltige Landwirtschaft.
Pressekontakt:
Industrieverband Agrar e. V., Pressestelle
Martin May
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Fax +49 69 2556-1298
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