(ots) - Mehr als zwei Drittel (67 Prozent) der Deutschen
sind der Ansicht, dass die Integration von Flüchtlingen in
Deutschland gelingen wird. Das ergab eine repräsentative Umfrage von
Infratest dimap im Auftrag des NDR Politikmagazins "Panorama". 52
Prozent der insgesamt 1025 Befragten sind jedoch der Meinung, dass
dafür eine Begrenzung des Flüchtlingsstroms nötig ist.
Die Mehrheit der Bevölkerung sieht insbesondere die unbegrenzte
Aufnahme von Flüchtlingen skeptisch: Nur elf Prozent der Deutschen
befürworten, Flüchtlinge weiterhin ohne Begrenzung aufzunehmen. Die
größte Gruppe der Befragten (38 Prozent) will, dass 200.000
Flüchtlinge pro Jahr aufgenommen werden. 17 Prozent befürworten, bis
zu 500.000 Flüchtlinge jährlich aufzunehmen. Nur drei Prozent sind
dafür, bis zu einer Million Flüchtlinge aufzunehmen. Für einen
generellen Aufnahmestopp sprechen sich 21 Prozent der Befragten aus.
Ängste der Deutschen
Die meisten Bürger befürchten, dass die Verschuldung der
öffentlichen Haushalte steigt (77 Prozent). Etwas weniger (72
Prozent) sorgen sich, dass die Konkurrenz auf dem Wohnungsmarkt
größer werden wird. Die Zunahme von Straftaten befürchten 62 Prozent
der Befragten. Mehr als die Hälfte der Befragten (58 Prozent)
befürchtet, dass die Kosten für Unterbringung und Versorgung für die
Flüchtlinge zu hoch sein könnten. Fast genauso viele (57 Prozent)
befürchten, dass der Einfluss des Islams in Deutschland zu stark
wird. Die Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt sehen 45 Prozent der
Befragten als Problem. Einzig bei der Frage, ob der Wohlstand in
Deutschland durch die Aufnahme von Flüchtlingen bedroht sei, sind die
Deutschen gelassen - 61 Prozent antworten hier mit nein.
Deutschland geteilt
Die andauernde Zuwanderung von Flüchtlingen spaltet weiterhin die
Bevölkerung: 49 Prozent der Deutschen machen die hohen
Flüchtlingszahlen Angst, 49 Prozent nicht. Im zeitlichen Verlauf ist
erkennbar, dass sich diese Spaltung seit Oktober 2015 bis heute
unverändert gehalten hat. Gleichermaßen geteilt ist Deutschland bei
der Frage, ob Flüchtlinge positiv für das Leben in Deutschland sind.
46 Prozent empfinden Flüchtlinge als Bereicherung, 51 Prozent nicht.
In der Altersgruppe zwischen 18 und 29 Jahren geben 41 Prozent an,
Angst zu haben, bei den über 60-Jährigen sind es 48 Prozent. Die
größte Angst haben die "middle-ager", die 45- bis 59-Jährigen, mit 53
Prozent, bei den 30- bis 44-Jährigen sind es 52 Prozent.
Betrachtet man die Parteipräferenzen, ist zu erkennen, dass die
Mehrheit der Anhänger der etablierten Parteien keine Angst haben: 57
Prozent der Anhänger der CDU, 58 Prozent der Anhänger der SPD, 68
Prozent der Anhänger der Linken, 79 Prozent der Anhänger der Grünen
und 57 Prozent der Anhänger der FDP erklären, keine Angst vor der
großen Flüchtlingszahl zu haben. Bei den Anhängern der AfD geben
dagegen 88 Prozent der Befragten an, Angst zu haben. Auch bei den
Unentschlossenen und Nicht-Wählern überwiegt mit 54 bzw. 66 Prozent
die Skepsis.
Für die repräsentative Studie hat infratest dimap 1025 in
Deutschland Wahlberechtigte befragt. Erhebungszeitraum war der 16.
bis 18. Februar 2016.
Mehr Informationen unter www.panorama.de. "Panorama - Die
Reporter": Dienstag, 1. März, 21.15 Uhr, NDR Fernsehen
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