(ots) - Die Deloitte-Studie "Human Capital
Trends 2016" zeigt, dass den meisten deutschen Unternehmen die
Flüchtlingsintegration schwerer fällt als gedacht. Gründe sind:
Sprachbarrieren, Anerkennung der Bildungsabschlüsse und gesetzliche
oder regulatorische Anforderungen. Knapp die Hälfte der
HR-Mitarbeiter fühlt sich bei juristischen und regulatorischen
Regelungen unsicher. Aber auch kulturelle Unterschiede sehen
Unternehmen als Herausforderung bei der Integration. Trotzdem haben
sie erkannt, dass Vielfalt eine wichtige Rolle spielt. HR-Abteilungen
legen deshalb Wert darauf, Talente aus vielfältigen Hintergründen
anzuwerben und langfristig zu binden. Dabei spielen auch neue
Führungsmodelle und die Förderung der Unternehmenskultur eine Rolle.
"Für eine gelungene Flüchtlingsintegration müssen Unternehmen ihre
Mitarbeiter sowohl kulturell sensibilisieren als auch juristisch
schulen. Dabei spielt u.a. die Entwicklung von Führungskräften eine
wichtige Rolle", erklärt Udo Bohdal-Spiegelhoff, Partner Human
Capital Advisory Services bei Deloitte.
Herausforderungen bei der Flüchtlingsintegration*
Sprachbarrieren 69%
Gesetzliche und regulatorische Unsicherheit 46%
Anerkennung von Bildungsabschlüssen 41%
Kulturelle Unterschiede 40%
Fehlendes Führungsverständnis 18%
*Mehrfachantworten möglich
Unterschiedliche Standards - fehlender Kompetenznachweis
Die Herausforderungen der Flüchtlingsintegration ergeben sich
sowohl durch unterschiedliche Qualifikationen der Bewerber als auch
durch komplexe gesetzliche Regelungen. Auf Bewerberseite sehen
HR-Abteilungen hauptsächlich fehlende Sprachkenntnisse (69%) als
Hindernis. Aber auch kulturelle Unterschiede fordern 40 Prozent der
Unternehmen heraus. Weiterhin gibt es laut 18 Prozent der Teilnehmer
noch Nachholbedarf beim Führungsverständnis. Auch die Anerkennung von
Bildungsabschlüssen (41%) stellt eine Herausforderung dar. Knapp die
Hälfte (47%) der Firmen ist noch nicht mit gesetzlichen und
regulatorischen Anforderungen zur Migrantenintegration in die
Arbeitswelt vertraut oder sieht diese als wesentliche Herausforderung
an. Nur ein Viertel fühlt sich hier einigermaßen sicher - das
offenbart ein erhöhtes Schulungsbedürfnis der HR-Abteilungen.
Top 3 der Trends für Deutschland - Führung, Engagement und
Organisationsstruktur
Bei strategischen Prioritäten stehen in diesem Jahr die Themen
Engagement von Mitarbeitern und Führung im Mittelpunkt. Als besonders
wichtig sieht die Mehrheit (84%) Diversity in der Belegschaft und
baut daher auf generationenübergreifende Teams unterschiedlicher
Herkunft und neue Führungsrollen. Viele Unternehmen (41%) fühlen sich
allerdings noch nicht ausreichend vorbereitet, ihre
Leadership-Programme auf Millennials auszurichten. Außerdem wird auch
die strukturelle Aufstellung ein immer zentraleres Wettbewerbselement
für Firmen. Auch wenn sich die meisten in Bezug auf Kontrollspannen,
Unternehmensebenen und Entscheidungsrechte aktuell bereits gut
aufgestellt sehen (über 70%), bleibt die Organisationsstruktur
weiterhin ein zentrales Thema. Abgesehen von diesen Top-3-Themen
wollen 83 Prozent der Firmen Weiterbildungskonzepte, die über
traditionelle Bildungsangebote hinausgehen, vorantreiben. Auch
digitale HR-Anwendungen (67%) und Analytics (64%) stehen weiterhin im
Fokus. Firmenkultur und -werte wollen viele Unternehmen nutzen, um
die eigene Wettbewerbsposition zu verbessern.
"Wenn sich Unternehmen mithilfe ihrer Kultur strategisch im
internationalen Wettbewerb positionieren wollen, haben sie mit der
Eingliederung von Migranten die Chance, diverse Teams aufzubauen. Die
Etablierung entsprechender Integrationsprojekte und die Einbindung
der Arbeitnehmer stärken den Zusammenhalt. Flüchtlinge bringen eine
neue Sichtweise auf Krisensituationen, Durchhaltevermögen oder
Bescheidenheit ins Unternehmen, von denen Mitarbeiter einiges lernen
können", resümiert Udo Bohdal-Spiegelhoff.
Die komplette Studie finden Sie unter http://ots.de/6sR29 zum
Download.
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