(ots) - Was ist so schlimm, wenn ein
Bundestagsabgeordneter, der für liberale Drogenpolitik eintrat, mit
einer Bagatellmenge vom Dealer kommt? Der Rücktritt von allen Ämtern
scheint als politische Selbstbestrafung genug zu sein. Oder?
Nicht ganz. Bei Volker Beck ist die Lage anders. Hier geht es um
eine der routiniertesten Kräfte des Berliner Politikbetriebs. Ihm ist
weder Dämlichkeit noch jugendlicher Leichtsinn zu unterstellen. Eben
dieser Politprofi aber hat gleich beiden Communitys, denen er seit
Jahren zu dienen vorgibt, ohne Not schweren Schaden zugefügt.
Ärzte und Aktivisten beklagen seit etwa zwei Jahren eine Verrohung
der Schwulenszene. Die Hooligan-Droge Crystal Meth verwandelt
Hänflinge in Größenwahnsinnige, treibt zu nicht immer erwünschten
Höchstleistungen, senkt die Empathie, übersteigert das Ego. Eine
Stimme der Verantwortung hätte gemahnt, gewarnt, gebremst. Beck
nicht.
Zweitens ist der gebürtige Stuttgarter den Grünen brutalstmöglich
in den Rücken gefallen. Die an Charismatikern derzeit arme Öko-Partei
hat genau einen Mann mit historischem Potenzial: Winfried
Kretschmann. Nicht auszudenken, wenn Becks Einkaufstour das Wunder
von Stuttgart kaputt macht.
Auszeit plus Therapie wäre das Minimum an Besinnungsbewährung.
Der ganze Kommentar im Internet unter: www.morgenpost.de/207119335
Pressekontakt:
BERLINER MORGENPOST
Telefon: 030/887277 - 878
bmcvd(at)morgenpost.de