(ots) - Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung
ändern kann - ein Spruch, der seit Jahrzehnten auch von
nuklearpolitischer Unvernunft dementiert wird. Nicht Harrisburg,
nicht Tschernobyl und auch nicht Fukushima haben die Atomlobby und
ihre Helfershelfer vom Kurs des leicht und gefährlich verdienten
Geldes abbringen können: Betonköpfe, die rissige Schrott-Akw
betreiben. Aber Stopp: Gibt es nicht den Atomausstieg in Deutschland?
Richtig, und man wird Angela Merkel vieles vorwerfen können, nicht
aber diese Entscheidung. Nur zeigt sich am Beispiel auch trefflich:
Ein Atomausstieg in einem oder ein paar Ländern kann nicht
überzeugen. Wenn gleich hinter der Grenze französische und belgische
Gefahren lauern; wenn in Osteuropa weiter auf die anachronistische
Technologie gesetzt wird; wenn die EU-Kommission immer noch ein
strahlendes Geschäftsmodell hätschelt, dessen Müll, Risiken und
jahrzehntelange Subventionierung die Öffentlichkeit Abermilliarden
kosten. Der E.on-Chef, der wegen des Atomausstiegs gegen die
»Enteignung« seines Konzerns klagt, erwartet in Karlsruhe
»Gerechtigkeit«. Das ist etwas, das Steuerzahler, Anwohner von
Atommüll-lagern und Opfer von Unfällen in der Logik derer, die
Eigentumsschutz nur als Profitförderung verstehen, nicht beanspruchen
sollen. Gerecht wäre es, mit dem Atomstrom sofort und überall Schluss
zu machen. Dafür ist es zwar immer schon zu spät, wie Harrisburg,
Tschernobyl und Fukushima bewiesen haben. Aber es wäre vernünftig.
Und möglich. Auch, weil der Kopf rund ist ...
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